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Fahr-Maschinen begeistern heute noch

Unter dem Motto „Sonntagstour zur Fahr-Ausstellungshalle" hatten die Fahr-Schlepper-Freunde ihre Mitglieder und Oltimer-Freunde zu einer Sternfahrt nach Gottmadingen eingeladen. Und zahlreiche Schlepper-Fahrer trafen sich vor der Ausstellungshalle, wo sich auch viele Besucher gerne an alte Zeiten erinnern ließen.

Gottmadingen – Einträchtig standen die Raritäten wie Grasmäher von 1923, Motormäher 6 PS, Baujahr 1950, mit Original Fahr-Wagen, und Holzgas-Schlepper aus dem Jahr 1943 auf der Ausstellungsfläche vor der Halle der Gottmadinger Fahr-Schlepper-Freunde, die zu einer Sternfahrt eingeladen hatten.

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Motormäher und Holzgas-Schlepper waren Erbstücke, sagten Hans Benz aus Dossenbach und Günter Hartmann aus Dettighofen. Hans Benz fuhr schon als Kind mit seinem Großvater und aufgeladenen Kirschen auf den Markt. „Beim 3. Bulldog- & Schleppertreffen am 13. September in Dossenbach machen wir Vorführungen vom Gras mähen mit der Sense, Einsatz des Grasmähers mit Kuh oder Pferd, Motormäher mit Ladewagen bis zum Traktor", erklärte Erich Bauknecht, Besitzer des Grasmähers. Günter Hartmann bekam den Holzgas-Schlepper schon restauriert von einem Onkel der Frau. Als Kfz-Mechaniker kann er die Reparaturen der sehr anfälligen Holzgasanlage selbst beheben. Es gibt nicht mehr viele Holzgas-Schlepper, denn zwischen 1942 und 1948 wurden nur 2323 Stück gebaut, die aber nach dem Krieg teilweise wieder auf Diesel zurückgebaut wurden. Eine Vorführung mit Buchenholzstücken zeigte, dass damals die Frauen mit der komplizierten Inbetriebnahme dieses Schleppers nicht nur gefordert sondern überfordert waren. Auf einer Lademaschine befördert Hartmann den Holzgas-Schlepper, der nur eine Leistung von 25 PS hat, zu den Ausstellungsorten, während seine Frau mit ihrem PKW-Anhänger noch die Tankholzmaschine transportiert. Jede Woche bekommt er Einladungen und ist viel unterwegs. In der Ausstellungshalle der Fahr-Schlepper-Freunde befindet sich eine Leihgabe aus dem Elsaß, ein eigener Holzgas-Schlepper fehlt noch in ihrem Sortiment.

Gekommen war auch Gotthard Schroff aus Coesfeld, der einen Schlepper von 1957 Modell D 180 H zum 60. Geburtstag und Abschied als Pilot bei der Lufthansa Cityline geschenkt bekam. Zur Maschinenfabrik Fahr hat er einen engen Bezug, da sein Vater dort Ingenieur war und er in Gottmadingen aufgewachsen ist.

Nicht nur zum Bewirten waren die Mitglieder des Vorstands der Fahr-Schlepper-Freunde im Einsatz, sondern sie erteilten auch technische Informationen für die „Acker-Schnauferl", vorneweg Dieter Rath und Karl-Heinz Rigling, zuständig für Beratung und Ersatzteile. Rund 35 Oldtimer-Fahrzeuge fanden bei dem tollen Wetter den Weg nach Gottmadingen.

Zwei historische Original-Fahr-Filme über das Werk mit Tradition in Gottmadingen und Stockach sowie die Heuernte mit Fahr wurden von den Besuchern, ehemalige Fahrianer oder Personen, die zu Fahr einen Bezug hatten, aufmerksam verfolgt. Lebendige Geschichten für die vierteljährlich erscheinende Fahr-Schlepperpost holt sich der Vorsitzende Volker Herentrey direkt vom Feld, wenn er Landwirte mit den Fahr-Maschinen arbeiten sieht. Die Marke Fahr sei vor zwei Jahren auf dem Patent- und Markenamt eingetragen worden, sagte er. Damit werden immer mehr Artikel versehen, neu kommt ein Ölkännchen, das auch im Haushalt Gebrauch findet. Marketingchef Jürgen Vosseler sprühe förmlich vor Ideen, so Herentrey, um immer mehr Anhänger zu finden. Bei der Südwest Messe in Villingen-Schwenningen sind die Fahr-Schlepper-Freunde dabei, am 21. Juni beim Hoffest auf dem Hofgut Römersberg in Hilzingen und vom 7. bis 23. August auf der Insel Mainau bei der Sonderausstellung „100 Jahre Landwirtschaft und Gartenbau".

Die Ausstellungshalle der Fahr-Schlepperfreunde ist im Sommer jeden Samstag von 13.30 bis 17 Uhr geöffnet. Für Gruppen, Vereine und Schulen werden interessante Führungen angeboten.

Foto: Gisela Stärk
Südkurier 10.06.2009