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Restaurierung meines D 180 H

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Hallo ihr Lieben,

ich will mich und meinen Fahr mal ein bisschen vorstellen, denn ich lese jeden Bericht sehr gerne. Also will ich für Gleichgesinnte auch meinen Werdegang niederschreiben.

Ich bin schon als kleiner Junge gern zu unserm Nachbarn, der im elterlichen Betrieb als Busfahrer beschäftigt war, gegangen um dort Trecker zu fahren.
Dort gab es 3 Trecker. Einen 80er Fendt mit Frontlader, einen 35 MF und einen kleinen 14er Fahr, einen D88.
Das verlief sich leider mit der Aufgabe des landwirtschaftlichen Betriebes.
Lange Zeit hab ich dann nur wenig mit Schleppern am Hut gehabt. Nur mal um im Winter ein paar Schlitten hinter den Güldner eines Kumpels zu hängen.

Letztes Jahr hat dann irgendetwas Klick gemacht, und ich war von dem Gedanken besessen einen Schlepper haben zu wollen. Also wurde immer fleißig gegooglet. Im Sommer hab ich dann einen Güldner A2K kaufen wollen der ca 250 km entfernt stand. Das war auch alles klar, nur hat sich der Verkäufer nie wieder gemeldet. Also weiter suchen. Als nächstes fiel mir der FAHR D 180 H ins Auge der jetzt bei uns in der Halle steht. Der Trecker entsprach auch wesentlich mehr meinen Vorstellungen. Die 14 PS des A2K waren eigentlich zu wenig. Außerdem war es kein Fahr, auch wenn er baugleich mit dem D88 gewesen wäre. Auch sind 50km nach Melle viel besser als die 250 zum Güldner. Jedenfalls Besichtigung gemacht und ca. 2 Monate später mit dem Vater meiner Freundin wieder nach Melle um den Fahr abzuholen. 1650 € leichter und ca. 1,4 Tonnen schwerer gings wieder ab gen Heimat. Auch wenn der D 180 H keine Hydraulik hat, der musste es sein. Es würde viel Arbeit kosten, aber ich wollte ja auch was tun.

Die Literatur zu dem Trecker wurde gleich vom Verein bezogen, der Mitgliedsantrag wenig später nachgereicht. Noch am Tag der Abholung wurde die Arbeit begonnen. Der Anlasserknopf sollte ein grüner, nachträglich im Instrumententräger verbauter Schalter sein, der allerdings nur die Hupe ertönen lies. Also ein Blick in die Betriebsanleitung und schon war der echte Knopf unter dem Tankträger gefunden. Ca. 1500 Anlasserumdrehungen später startete der Motor aus eigener Kraft. Jedoch war der Motor alles andere als in Ordnung. Der Auspuff war nur ein Rohr (ne Harley war ein Witz dagegen) eine Einspritzdüsendichtung war undicht und das Fett-Schmutz-Gemisch auf den Kühlrippen der Zylinder war aus thermischer Sicht eher Kontraproduktiv. Innerlich war eigentlich alles ok. Aber zu erst wurden die Anbauteile wie Tank Lenkung und Luftbleche entfernt entfernt, um besser die Eingeweide besehen zu können. Hier eigentlich alles heil, bis auf den Haltebock für das Lenkgetriebe mit Nut & Feder. Der halb weggebrochen. Aber ich habe glücklicherweise und dank eBay schnell Ersatz besorgen können.



Nachdem Zylinder und alle abgebauten Teile gesäubert wurden, habe ich sie lackiert und wieder verbaut. Der Anfang ist gemacht. Weiter gings mit dem rechten Achstrichter und der sich darin befindenden Bremse, an der so ziemlich alle Federn durchgegammelt waren. Nachdem das Rad und das Vorgelege entfernt waren haben ein paar beherzte Hammerschläge meines Vaters den Achstrichter dann um die Ecke gebracht.





Ersatz ist aber schon gefunden, und muss demnächst mal Abgeholt werden. Nur muss diese 500 km (ein Weg) Fahrt auch in den Zeitplan passen. Der Auspuff wurde wieder nach unten gelegt und das Rohr angepasst. Jetzt fehlt noch der Topf, der dran ist wenn der Trichter wieder verbaut ist.



Meinen Anlasser hab ich einem Bekannten gegeben der bei Bosch arbeitet um ihn zu überholen. Die Schalter und Leuchten wurden alle erneuert, die Kabel sind noch okay. Nur die Beleuchtung muss nach Überarbeitung der Kotflügel noch installiert werden.
Die Reifen werden alle erneuert wenn der Tüv ansteht. Die vorderen liegen schon bereit, nur hintere brauche ich noch. Jedoch sind die schwierig zu vernünftigen Kursen zu bekommen. Ich muss meinen Kraftstoffpumpe noch überreden endlich dicht zu halten, aber das krieg ich noch irgendwie hin. Wir haben da aus der Omnibuswerkstatt noch manches Zaubermittelchen um das zu richten. Weitere Arbeiten werde ich in kürze ergänzen, wenn ich mal wieder etwas Zeit habe weiterzumachen.

So steht er zur Zeit da:

#2051

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hallole julian,
hört sich alles gut an was du da machst.
wie lackierst du den schlapper oder bleibt er grün?
gr. jogi


Fahr D177 Bj.1958
Fahr D177S Bj.1961
Deutz D5505 Bj.1965
Steyr 968a turbo m-trac Bj.1997
Fahr Containersystem C30 Bj. 1972

Schimpfe nie mit vollem Mund über unsere Landwirtschaft
#2052

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Das grün was er zur Zeit trägt ist eine Pfusch-Nachlackierung die eher dem damaligen Deutz-Grün nahe kommt. Warscheinlich wurde das damals gemacht um ihn zu verkaufen. Meiner soll wieder schön RAL 3000 Feuerrot werden. Mit Ausnahme der LiMa, des Anlassers und wahrscheinlich auch des Luftfilters. Die sollen schwarz werden um Akzente zu setzen.

Wenn man gründlich kratzt kommt auch rot zum Vorschein. Aber selbst wenn er als 'Grüner' ausgeliefert worden wäre, wäre er im nachhinein trotzdem ein 'Roter' geworden, weil ich die schöner finde. So muss ich mich aber wenigstens nicht rechtfertigen, von wegen *alles wie im Original*. Obwohl ich eigentlich auch der Ansicht bin, dass man einen Schlepper so herrichten sollte, wie er auch vom Band gepurzelt ist.

#2054

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das kenn ich den einen d 177s den ich noch verkaufen will hat auch so eine 0815
bauhaus spraydosen lakierung oder mehrere schichten von jedem rot was es überhaupt gibt. aber ein hochdruckreiniger wirkt wunder als ich den angesetzt hab ist die hälfte vom super lack weg geflogen.
die luft filter wurden meines wissens aber nie schwarz ausgeliefert, oder??
find's gut was du vor hast mach weiter so. ich such momentan alles zusammen was ich für meinen 177 noch brauche dann bekommt er auch noch ein neues schönes rot
Ral 3000.


Fahr D177 Bj.1958
Fahr D177S Bj.1961
Deutz D5505 Bj.1965
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Hallo Jogi,

nee das mit den schwarzen Anbauteilen ist eigentlich Stilbruch. Die Schlepper wurden damals fast im kompletten Zustand mit allen Teilen auf einmal lackiert. Also war auch alles Rot. Aber ich finde, dass ein schwarzer Anlasser oder ein schwarzer Luftfilter etwas abwechslungsreicher aussieht. Außerdem hat mein Bekannter mir den Anlasser vorhin vom Überholen zurückgegeben, und bei Bosch pinseln die alle Teile schwarz an damit die nach dem saubermachen nicht schneller braun werden als ein aufgeschnittener Apfel. Und dann hab ich mir gedacht lass ich den gleich so... Die Lima hab ich schon selbst schwarz gemacht. Was mit dem Luffi passiert wird dann spontan entschieden...

#2056

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So Freunde, es ging weiter.
Erstmal hab ich meinen überholten Anlasser noch mal mit schwarz übergesprüht. Die erste Schicht von Bosch war zu dünn und entsprach auch nicht dem schwarz das die Lichtmaschine hat.
Wenn die Ecke am Schlepper gemacht ist wird er wieder verbaut und verkabelt.



Bis dahin bleibt er schön im Handtuch eingeschlagen.
Weiter dann mit meinem Erzfeind, der Förderpumpe. Mein Vater meinte lass am Schlepper sitzen und mach den Handhebel so neu. Gut das ich die Pumpe nochmal abgeschraubt habe. Der Stift für den Antrieb sah nämlich im vergleich zu einem Bild von einer neuen relativ kurz aus. jedenfalls das Stück was aus dem Gehäuse steht. Also Pumpe aufmachen. Leichter gesagt als getan. Ein 60cm Rohr musste auf den 30er Ringschlüssel. Und selbst damit ging die Schraube noch schwer genug los. Ich dachte schon da bricht was kaputt, denn als die Schraube ihre erste Bewegung tat, gabs einen ordentlichen Knall. Naja jedenfalls sahen innen Feder und Kolben, sowie dessen Laufbüchse gut aus und waren leichtgängig. Jedoch war der Stift dermaßen festgegammelt, dass er nur mit einem Treibeisen vorsichtig auszuschlagen war. Optisch war er ohne Schäden. Also mit schön feinem Schmirgelpapier (P1200) etwas abtragen. Auch wenn das Papier ungefähr so rau war wie das normale Putzpapier zeigte es Wirkung. Der Stift läuft sauber in der Führung und die Feder erfüllt wieder Ihren Zweck. Die Pumpe sollte jetzt wieder fördern und die ungeklärte Ursahce für das zweimalige stehenbleiben des Motors behoben zu sein. Zurück aber zu eigentlich Problem. Die Leckage des Handpumpzylinders. Gott sei Dank hatten wir in den Tiefen vom Teilekeller noch einen neuen Zylinder rumliegen. Alten weg, neuen her. Nur noch anschließen und eine Nacht drüber schlafen.

Aus Alt



Mach Neu




Und nun ist alles dicht.

Dann hab ich den Kotflügel noch von seinen Anbauteilen befreit und festgestellt, dass hier ziemlich viel Kosmetik nötig ist.



Wie auch bei der Haube sind die Bleche an den Stoßkanten vom Rost ziemlich zerfressen.



Ist aber alles im Rahmen des machbaren.

Wenn der Anlasser wieder sitzt werden wir wohl mal die Kompression der Zylinder prüfen. Die Dichtungen sind an den Köpfen, an den Düsen und unten an Zylinder und Motorblock neu gemacht, aber er startet sehr schwerfällig. Ich hoffe, dass es jetzt mit der wiederhergestellten Kraftstoffzufuhr getan ist, und dass die Kompression stimmt. Neue Einsätze für die Einspritzdüsen habe ich schon in meiner Kiste liegen und die werden dann auch erneuert. Zusammen mit dem überholten Anlasser, neuer Masse und einer neuen (dann hoffentlich eingetroffen) Batterie, sollten alle, den Start erschwerende Mängle behoben sein.

Ich halte euch auf dem laufenden.

PS.
Für alle Interessierten, hier ein Bild von dem Lebenswerk meines Vaters:

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